Hallo allerseits,
es wird mal Zeit für ein Projektupdate, ich hab endlich mal die Cherry-Puppe auseinander und Robopussy zusammengebaut
Wie zu erwarten war sind mal wieder unerwartete Schwierigkeiten aufgetreten, deshalb hat alles ein wenig länger gedauert. Macht nix, dafür weiß ich jetzt wie man den Druckkopf meines 3D-Druckers auseinander nimmt und die Düse wechselt.
Zunächst mal Bilder von Cherrys Innenleben beim Auseinanderbau:
Den Oberkörper von Cherry bildet eine Schaumstoffmatte, die quasi um den Innenkern gewickelt und am Rücken korsettartig verschnürt ist.
Auf der Rückseite befindet sich das Skelett direkt unter dieser Matte
Ansicht von vorne nach Entfernung des Schaumstoff-"Korsetts": Darunter eine weitere Matte über dem Insertrohr, ein Schaumstoffkeil als Übergang zur Hüfte, und ein Schnittrest eines Schaumstoffballs als Venushügel.
Dieselbe Ansicht, wieder eine Matte entfernt.
Das Insertrohr mit den Polstern darüber vom Kopf aus gesehen.
Zwei Schaumstoffbälle als Pobacken, ein halbrunder Keil dazwischen. Darunter sichtbar eine zugeschnittene Schaumstoffmatte mit Loch genau passend für das Insertrohr als Abschluss.
Hier eine Aufnahme des Schultergelenks, die Hüftgelenke sind genauso aufgebaut. Original wird dieses Gelenk im Modellbau zur Radaufhängung verwendet.
Ist robust genug, aber nicht wirklich befriedigend, weil die Puppe die Beine nur grade weit genug auseinander kriegt....
Für die Schultern aber OK.
Soweit, so gut. Nachdem alle Schaumstoffteile abgebaut waren hab ich dann die Elektronik und Mechanik für "Robopussy" eingebaut.
Übersicht:
Oben das Elektronikfach, mit einem Ardunino Uno als zentralem Controller (hier nicht sichtbar), oben drauf steckt ein (rotes) CNC Shield V3 Board, als Adapter für die beiden Pololu A4988 Schrittmotortreiber.
Zum Anzeigen von Infos und eines späteren Menüs befindet sich darüber ein I2C-LCD.
Links neben dem Arduino befindet sich ein kleines Testfeld zum Stecken von Kabeln (hier habe ich versucht ein Bluetooth Modul zum Laufen zubringen - hat leider noch nicht geklappt).
Unten, zu beiden Seiten des Insertrohrs befinden sich die NEMA17-Schrittmotoren, die über 8mm-Wellen die zwei Aktuatoren pro Seite (weiß) antreiben. Diese drücken über Noppen gegen das Insert und komprimieren es dadurch; damit soll Kontraktion simuliert werden. Es gibt auf beiden Seiten jeweils oben und unten Löcher im Insertrohr für die Aktuatoren.
Nur links vorhanden, neben der blauen Wellenkupplung und schwer zu finden (siehe Übersicht): Ein optischer Nullstellungssensor, der dem Gerät sagt, wann die Achse in Ausgangsstellung ist. Ist noch nicht verkabelt/funktional. Leider fehlt mir noch ein zweiter Sensor...
Die Aktuatoren sind so angeordnet, daß Robopussy auf jeder Seite vier verschiedene Zustände einnehmen kann:
- Nullstellung, Aktuatoren berühren (komprimieren) das Insert nicht
- Unten am Eingang komprimiert
- Oben komprimiert
- Unten und Oben komprimiert
Die maximale Kompression auf jeder Seite beträgt im derzeitigen Aufbau 3mm, also 6mm gesamt. Das Insert ist 2lagig in ein Tuch eingewickelt und dann noch in eine Plastiktüte.
Video:
[Testvideo wartet auf Moderation]
Auf dem Video ist zu sehen, wie Robopussy einige Testbewegungen ausführt. Zunächst eine Umdrehung auf jeder Seite, anschließend zwei definierte zustände, "unten komprimiert", "oben komprimiert". Zum Schluss eine abwechselnde Bewegung, beide Seiten nacheinander statt synchron.
Getestet hab ich das Ganze auch schon, und mein bestes Stück ist noch dran
Die Schrittmotoren sind so ausgelegt sind daß sie einen nicht wirklich verletzen können, dann drehen sie eher durch, "verlieren Schritte".
Das ist aber nicht passiert, das doppelte Tuch um das Insert schluckt einen Großteil der Bewegungen, die Auslenkung des Inserts ist minimal und die Stimulation daher zu schwach. Macht nix, es war ein guter Anfang.
Mögliche Lösung des Problems: ein größeres (und gleichzeitig noch weicheres (=> Silikonöl)) Insert, das die Bewegungen der Aktuatoren direkt aufnimmt, ohne Tuch drum.
Falls das nicht hilft: längere Aktuatoren.
Außerdem werde ich mir die Wellen an den Schrittmotoren glaube ich nochmal vom Profi in unserer Metallwerkstatt auf Arbeit anfertigen lassen, die jetzigen laufen nicht rund und machen unnötige Geräusche. Zum Testen reichts aber erstmal.
Als nächstes wird nun der auf der linken Seite schon vorhandene Nullstellungssensor verkabelt und zum Laufen gebracht, ohne diesen macht das Ganze nur bedingt Sinn. Das ist aber mehr eine Formalität, weil der Programmcode für den Sensor schon geschrieben wurde und läuft. Der entsprechende Sensor rechts wird natürlich ergänzt.
Insgesamt freu ich mich, daß es nun vom Hardware-Basteln langsam zum Programmieren übergeht, da kann man mit in Paar Zeilen Programmcode eventuell viel größere Veränderungen erreichen als mit aufwändigen Hardwarumbauten - und man kann sie mit Strg+Z wieder rückgängig machen
Was leider an der Hardware noch fehlt ist ein zuverlässiger Penetrationssensor
Ich weiß immer noch nicht recht wie ichs mache, das Insert bleibt auf jeden Fall reines Silikon ohne Kabel oder elektronische Bauteile etc. ! Der Sensor muss sich also am Insertrohr befinden, entweder ein kapazitiver Sensor, oder eine Lösung mit Licht und Verdunklung. Ich dachte auch schon an einen 3Achs-Gyrosensor, aber die Auswertung eines solchen Sensors ist CPU-aufwändig und komplex...ob das mit Schrittmotorsteuerung zusammen geht ?
Ein weiterer Punkt ist die Bluetooth Anbindung; ich habs mit einem BT-Modul versucht das ich herumliegen hatte, aber hab die Signalkonvertierung von 5V auf 3.3V versaut, und das Modul möglicherweise zerschossen. Ersatz (diesmal mit 5V Signaleingang !) ist bestellt, in China natürlich, weils sonst zu teuer wird.
Wenn das mal läuft kann man das Gerät grundsätzlich per Smartphone steuern - nachdem man sich die ensprechende App geschrieben hat natürlich - z.B. eine Filmabspiel-App mit quasi einer Extraspur mit Steuerkommandos für Robopussy.
Soweit erstmal. Über Anregungen und Kritik freu ich mich wie immer, speziell wenn jemand eine Idee zum Thema Penetrationssensor hat oder Android Apps programmieren kann.
viele liebe Grüße, Puppenbastler